Nachdem die letzten beiden Herbsttreffen unseres Clubs von Werner und Brigitte organisiert worden waren, sollten in diesem Jahr andere Clubmitglieder zum Zuge kommen. Alf und Sonja hatten sich freundlicherweise dazu bereit erklärt, das Treffen auszurichten; Werner und Brigitte hatten ihre Unterstützung zugesagt. Mit dem Odenwald war auch schnell ein Zielgebiet gefunden, welches recht zentral in Deutschland gelegen und somit aus allen Himmelsrichtungen schnell erreichbar ist. Somit waren die Voraussetzungen für eine stattliche Teilnehmerzahl erstmal günstig. Die große Frage: Würde auch das Wetter mitspielen?
Um es vorwegzunehmen: 2024 blieb uns der Wettergott auch im Herbst wohlgesonnen. Schon am Faaker See hatten wir, gemessen an dem sonst eher durchwachsenen Wetter im Mai dieses Jahres, eine "Schönwetterphase" erwischt. Ähnlich positiv gestaltete sich die Wetterlage während des Herbsttreffens: Rechtzeitig vor dem Beginn am Freitagnachmittag hatten sich die kühle Witterung und die Regenwolken verzogen und machten Platz für einen meist sonnigen Himmel und tagsüber sehr angenehme Temperaturen.
Entsprechend positiv gestimmt trafen sich alle, die am Freitagnachmittag schon "frei" hatten, ab 14 Uhr beim Besucherzentrum des Klosters Lorsch. Ehrensache, dass bei dem perfekten Wetter praktisch alle mit geöffnetem Verdeck anreisten. Die Parkplatzsituation vor Ort war zwar etwas angespannt, weil der eingeplante Parkplatz schon weitgehend belegt war, aber am Ende war doch für jedes Cabrio ein Plätzchen in der Nähe unseres Besuchsziels auffindbar. Wie immer war die Freude über das Wiedersehen groß und natürlich auch die Spannung mit Blick auf das vor uns liegende Programm.
Um 14:30 Uhr begann die gebuchte Führung über das ausgedehnte Areal des Unesco Weltkulturerbes Kloster Lorsch. Weshalb das Kloster sich mit diesem Status schmücken darf, erschließt sich dem Besucher zunächst nicht, denn das Areal ist nicht sehr dicht bebaut und in großen Teilen von einem unspektakulären Rasen bedeckt. Je mehr man jedoch über die Geschichte dieses Ortes erfährt und je intensiver man sich mit den noch vorhandenen Baulichkeiten beschäftigt, desto eher wird der historische Wert des Klosters offenbar. Das markante Gebäude der Königshalle aus der Zeit um 900 dürfte, abgesehen von Gebäuden aus der Römerzeit, eines der ältesten noch erhaltenen Bauwerke in Deutschland sein.
Beeindruckend sind auch die Reste der zum Zeitpunkt ihrer Entstehung (11. bis 14. Jahrhundert) riesigen Klosterkirche und die Ausstellungsgegenstände in der Zehntscheune, darunter der angebliche Sarkophag von Siegfried, dem Helden aus dem Nibelungenlied. Im Mittelalter und der frühen Neuzeit erstreckten sich Besitzungen des Klosters über Gebiete in sechs heutigen europäischen Staaten. Da das Kloster in diesen Zeiten ein Hort der Bildung war, wurde penibel Buch geführt über den Übergang von Eigentumsrechten an Grund und Boden, aber auch über Stadtgründungen im Herrschaftsgebiet. Der "Lorscher Codex" ist diesbezüglich eine Quelle von unschätzbarem kulturhistorischem Wert.
Für 17:00 Uhr war der nächste Programmpunkt anberaumt: In unserem "Tourhotel", dem "Hotel Lufthansa Seeheim", trafen wir uns zum Sektempfang. Alf war aus der Redaktion bekannten, an dieser Stelle jedoch nicht weiter ausgeführten Gründen, bereits vor Ort, um die Teilnehmer willkommen zu heißen. Darunter waren auch mehrere Cabrioteams, die bisher nicht in Verbindung mit unserem Club standen, sich aber nach einer kurzen Phase des "Warmwerdens" sichtlich wohlfühlten in unserem Kreis. Dies wurde sicherlich auch durch die Namensschilder für alle Teilnehmer unterstützt, die sich schon beim Treffen am Faaker See bestens bewährt hatten. Insgesamt nahmen am diesjährigen Herbsttreffen 22 Cabrioteams teil. Die zunehmende Resonanz beweist, dass die Herbsttreffen so attraktiv sind, dass sie endgültig zum "festen Termin" im Kalender vieler unserer Mitglieder geworden sind.
Als Begrüßungsgeschenke gab es bei dieser Veranstaltung zwei Küchen-Gadgets aus dem Exkursionsgebiet: Die Firma Koziol ist ein in Erbach im Odenwald ansässiger Hersteller von Haushaltswaren und Geschenkartikeln aus Kunststoff; jeder Teilnehmer erhielt zur Erinnerung an das Treffen entweder einen Tubenschlüssel in weiß oder einen Flaschenverschluss in schwarz aus der Serie "MIAOU".
Zum Abendessen gingen einige von uns vom Hotel aus zu Fuß bergab zum 15 Minuten entfernten "Restaurant zum Löwen" in Seeheim, die anderen fuhren mit dem Auto. Als wir dort eintrafen, waren Tische für uns im Bereich des Gastgartens reserviert, was zunächst noch recht angenehm war. Spätestens nach Sonnenuntergang waren allerdings diejenigen am besten dran, die entweder einen dicken Pulli oder eine warme Jacke dabeihatten, denn die Temperatur kühlte kräftig ab, und es wurde uns unmissverständlich klar, dass der Herbst vor der Tür steht.
Der guten Stimmung tat dies jedoch keinen Abbruch. Die "gestandenen" CFF-Mitglieder tauschten angeregt Erinnerungen aus oder führten "Benzingespräche", und die "Neuen" hörten interessiert zu oder berichteten von eigenen Erlebnissen mit ihren aktuellen oder früheren Cabrios. Die Karte des Restaurants bot eine große Auswahl von schmackhaften Gerichten, darunter auch regionale Spezialitäten wie "Kochkässchnitzel", alles in guter Qualität und zu erschwinglichen Preisen. Großes Kompliment an dieser Stelle an die Organisatoren Alf und Sonja für die Auswahl dieser Location.
Nach dem Abendessen trafen wir uns auf einen "Absacker" in der noch recht belebten Hotelbar, den sich vor allem diejenigen verdient hatten, welche nach dem Restaurantbesuch zu Fuß zum Hotel zurückkehrten. Da es diesmal kräftig bergauf ging, war das eine durchaus sportliche Aktion! Die meisten Teilnehmer hatten das "Hotel Lufthansa Seeheim" für die Nacht gebucht, welches sowohl für Fahrer und Beifahrer wie auch für unsere vierrädrigen Schätzchen adäquate Nachtquartiere bereithielt: geräumige und solide ausgestattete Hotelzimmer und eine gut anzufahrende Parkgarage, übrigens ohne den sonst häufig geforderten Preiszuschlag.
Bei unseren Herbsttreffen ist natürlich der Samstag der Tag mit dem umfangreichsten Programm. Erster Treffpunkt war um 9:30 Uhr in der Lounge unseres Tourhotels, wo bereits weitere Teilnehmer eingetroffen waren, die ebenfalls sehr herzlich begrüßt wurden. Wie immer vor Ausfahrten unseres Clubs gab es zunächst einen kurzen Ausblick auf das Tagesprogramm. Werner erläuterte nochmals einige Regeln für das Fahren in Gruppen und ein paar Besonderheiten in den Roadbooks, welche als Koproduktion von Alf und Sonja sowie Werner und Brigitte entstanden waren.
Danach wurden in bewährter Manier drei Gruppen von Cabrioteams mit jeweils etwa sieben Fahrzeugen eingeteilt, was - großes Dankeschön an dieser Stelle an alle Teilnehmer - sehr zügig über die Bühne ging. Die drei Teams unter der Führung von Alf/Sonja, Andreas/Martina und Werner/Brigitte wurden während der insgesamt drei Ausfahrten dieses Treffens beibehalten, was sich, wie auch schon bei früheren Veranstaltungen, sehr bewährt hat. Weil die Gruppen im Abstand von 5 Minuten starteten, konnten wir sicherstellen, dass die Anwohner und die übrigen Verkehrsteilnehmer auf den von uns befahrenen Routen nicht über die Maßen gestört wurden - so werden auch Liebhaberfahrzeuge positiv wahrgenommen und nicht als Belästigung.
Um 10:00 Uhr hatte sich bereits die erste Gruppe von Cabrioteams an der Ausfahrt der Parkgarage hintereinander aufgestellt, so dass der Start zur Ausfahrt nach "Badisch Sibirien" planmäßig zur vorgesehenen Startzeit erfolgen konnte. Dabei kam zum ersten Mal eine "Startflagge" in den Clubfarben des CFF zum Einsatz. Brigitte hatte das grün/gelb karierte Stoffteil im Internet entdeckt, und Margit hatte sich spontan angeboten es mit einem Holzstab zu verbinden. Werner (als Präsident unseres Clubs) ließ es sich nicht nehmen, mit dem Endprodukt die Teilnehmer der ersten beiden Gruppen persönlich auf die Strecke zu schicken. Beim Schwenken der Startflagge kam fast ein bisschen Rennatmosphäre auf, und der eine oder andere Fahrer ließ es sich deshalb auch nicht nehmen, die Szene durch einen etwas herzhafteren Tritt auf sein Gaspedal akustisch zu "untermalen".
Werner schwenkt die Startflagge (Video)
Die heutige Strecke führte uns sehr schnell weg vom Einzugsbereich der hessischen Städte an der Bergstraße, so dass wir uns schon bald an kurvenreichen, aber gut zu befahrenden Straßen mit wenig Verkehr erfreuen konnten. Da auch das Wetter mit angenehmen Temperaturen mitspielte, stand genussvollem Cabriofahren nichts im Wege. Zunächst wartete ein Landschaftsmix mit sanften Hügeln auf uns, die entweder mit Wald bestanden oder mit Wiesen bedeckt sind. Schöne Ausblicke gab es auf diesem Streckenabschnitt zuhauf.
Spätestens ab Beerfelden zeigte uns der Odenwald jedoch, weshalb er zu Recht das Wort "Wald" im Namen führt. Ab Hetzbach ging es über eine fahrerisch zwar etwas anspruchsvolle, für sportlich ausgelegte Cabrios jedoch wie geschaffene Waldstrecke mit vielen Serpentinen bis Mudau. Das war Fahrvergnügen pur, welches wir auch deshalb stressfrei auskosten durften, weil von dem "Herzstück" dieser Teilstrecke am Wochenende die sonst zahlreichen Motorradfahrer verbannt sind.
Zur Mittagszeit um 12:00 Uhr hatten wir eine Führung in der Tropfsteinhöhle Eberstadt gebucht. Die beiden ersten Fahrzeuggruppen kamen rechtzeitig an; Gruppe 3 war unterwegs durch eine Häufung von Traktoren, die nicht überholt werden konnten, etwas ausgebremst worden und traf daher erst mit gut 5 Minuten Verspätung ein. An dieser Stelle bewährte sich jedoch (wieder einmal) die Praxis, alle Teilnehmer an einem Treffen in eine WhatsApp-Gruppe aufzunehmen. Brigitte als Copilotin im Führungsfahrzeug von Gruppe 3 und Sonja als Cheforganisatorin und Copilotin im Führungsfahrzeug von Gruppe 1 standen in regelmäßigem Kontakt, und so gelang es Sonja, vorab Karten für alle zu besorgen und den Beginn der Führung durch die Höhle um 10 Minuten zu verschieben - danke an dieser Stelle von allen, die ohne eigenes Verschulden zu spät kamen.
Nachdem uns am Vortag mit dem Kloster Lorsch ein kulturgeografisches Highlight erwartet hatte, war es heute mit der sehenswerten Tropfsteinhöhle ein naturgeografisches. Immer wieder neue, bizarre Gesteinsformationen überraschten uns auf dem Weg durch die gut begehbare Höhle. Mit etwas Phantasie konnte man dabei auch Gegenstände oder Gestalten erkennen, wie z.B. eine gigantische Hochzeitstorte, ein Krokodil oder ein niedliches Glücksschwein. Zur Untermalung erzählte der Führer die eine oder andere unterhaltsame Legende, z.B. die von der weißen Frau, die, von Rachegelüsten getrieben, regelmäßig nachts die Einwohner der benachbarten Gemeinde Eberstadt aus dem Schlaf riss, bis diese sie schließlich als versteinerte Figur in die Tropfsteinhöhle "ausquartierten". Und natürlich kennen wir inzwischen auch den Unterschied zwischen Stalaktiten, Stalagmiten und Stalagnaten!
Nach der Tour durch die mit 11°C recht kühle Höhle waren wir dankbar für die wohltuenden Sonnenstrahlen, die uns im Außenbereich des "Restaurants Seeterrassen" erwarteten. Hier hatten wir Tische für die Mittagspause reserviert. Da Sonja und Margit bereits vor dem Start zur Ausfahrt die Essenswünsche der Teilnehmer in einer vorbereiteten Liste notiert hatten, waren die Gastronomen vor Ort schon auf unseren "Ansturm" vorbereitet. So zahlte sich die umsichtige Organisation vorab aus, indem wir recht zügig mit Essen und Trinken versorgt wurden. Auch in diesem Restaurant passten Service, Qualität und Preis, es gab hierzu fast ausschließlich positive Rückmeldungen.
So entsprach auch die tatsächliche Abfahrtszeit der vorherigen Planung. Wegen einer Straßensperrung auf der ursprünglich für die Rückfahrt vorgesehenen Route einige Tage vor unserem Treffen mussten wir zwar notgedrungen bis Mudau ein paar Kilometer doppelt fahren, aber ab dort begann ein sehr schöner Streckenabschnitt. Zunächst ging es durch idyllische kleine Dörfchen in eher ländlicher Umgebung, dann folgte mit einer schönen Abfahrt das erste "Wernersträßle" (für alle Uneingeweihten: das sind meistens eher schmale, dafür aber landschaftlich und fahrerisch besonders reizvolle Strecken mit vielen Kurven nach dem Geschmack von Werner) und bald darauf mit einer Bergfahrt über ein sehr schmales, steiles und kurvenreiches Asphaltband das zweite. Danach ging es über die Bundesstraße zügig weiter ins Städtchen Amorbach im bayerischen Odenwald.
In Amorbach wollten wir auf dem kopfsteingepflasterten Schlossplatz direkt neben der Abteikirche parken, was jedoch nur bedingt gelang. Bei den Probetouren waren dort immer ausreichend Parkplätze frei, aber am Tag unserer Ausfahrt hatte der Sonnenschein zahlreiche Ausflügler in die idyllische Kleinstadt gelockt. Am Ende musste dennoch niemand weit entfernt parken, so dass sich bald alle auf dem Schlossplatz versammelt hatten. Unsere Cabrios weckten dort das Interesse mancher Passanten, die die Fahrzeuge interessiert betrachteten oder sich im einen oder anderen Fall auch nach Details erkundigten.
Werner hatte sich vorab ein paar Informationen zum Namen und zur Geschichte von Amorbach und seinem Kloster beschafft, die er nun den Teilnehmern vortrug. Dabei stellte sich heraus, dass der Name Amorbach nichts mit dem Liebesgott Amor und folglich auch nichts mit "amore" zu tun hat, sondern dass der Ort entweder nach einer Vogelart (Ammer) oder einer Getreideart (Emmer, früher auch Ammer genannt) benannt ist. Wir erfuhren, dass das im 8. Jahrhundert gegründete Kloster Amorbach, ebenso wie das Kloster Lorsch, wichtig für die Siedlungsentwicklung im Odenwald war und dass die schöne Barockkirche in ihrer heutigen Form im 18. Jahrhundert erbaut wurde. Napoleon ist es zu "verdanken", dass Amorbach im frühen 19. Jahrhundert drei Jahre lang Residenzstadt der früher in der Pfalz ansässigen Fürsten von Leiningen war. Diese Dynastie ist seither im Besitz der ihr damals zugesprochenen Ländereien und der Abteikirche einschließlich der Gebäude des früheren Benediktinerklosters - eine bemerkenswerte geschichtliche Episode!
Nach Werners kurzem Vortrag nutzten die Cabriofahrer die Stunde Aufenthalt in Amorbach auf unterschiedliche Weise. Manche begaben sich direkt ins "Café Schlossmühle" für Kaffee und Kuchen, andere schlenderten durchs Städtchen und gönnten sich am Marktplatz ein kühles Getränk oder ein Eis. Auch der ausgeschilderte Stadtrundgang hatte seine Reize und führte an malerischen Fachwerkhäusern und historisch bedeutsamen Gebäuden vorbei.
Bald ging es jedoch wieder weiter auf vier Rädern, und zwar zunächst Richtung Bad König durch das landschaftlich besonders schöne Ohrnbachtal. Etwas später folgte dann ein Streckenabschnitt so recht nach dem Geschmack engagierter Cabriofahrer: Zwischen Böllstein und Brensbach schwingt sich die Straße durch viele Kurven und mehrere Serpentinen talwärts, so dass es für die Fahrer einiges zu tun gab: Lenken und Bremsen stand für alle auf dem Programm; diejenigen, welche noch Fahrzeuge mit manuellem Getriebe bewegen, durften darüber hinaus auch recht häufig kuppeln und zum Schalthebel greifen - aber gerade das bereitet auf kurvenreichem Geläuf erst richtig Fahrspaß!
Gegen Ende der heutigen Route erwischten leider nicht alle Cabrios den Abzweig nach Klein-Bieberau und verpassten so die Nebenstrecke nach Ernsthofen. Diejenigen, welche nach Roadbook richtig fuhren, waren allerdings tatsächlich dort unterwegs, wohin sich sonst wohl kaum ein Tourist verirrt: auf einem Sträßchen, das auf Straßenkarten im gängigen Maßstab 1 : 200000 gar nicht erst eingezeichnet ist. Kompliment an Alf und Sonja für diese originelle Streckenführung; gerade solche "Schlenker" sind das Salz in der Suppe einer gelungenen Ausfahrt.
Wieder zurück im Hotel, zogen sich die meisten Teams erstmal zum Ausruhen auf ihr Zimmer zurück, denn schließlich hatte man etwa 200 Kilometer auf häufig kurvenreichen Land- und Bundesstraßen hinter sich, was durchaus Konzentration erfordert hatte. Um 19:15 Uhr trafen wir uns jedoch wieder in der Hotellobby, um bald danach zu unserer Abendlocation, dem Restaurant "Zum Talblick" in Steigerts, zu fahren.
Hier deutete schon der Name darauf hin, dass man von dort wohl schöne Ausblicke haben würde. Das können wir absolut bestätigen, denn von der großzügigen Aussichtsterrasse hat man bei gutem Wetter einen Blick bis nach Frankfurt am Main. Die ersten Cabriofahrer aus unserem Club hatten sich bereits einige Zeit vorher schon im Bereich der Außengastronomie niedergelassen, weil sie ab Amorbach auf direktem Wege zum Restaurant gefahren waren. Dies veranlasste die meisten Neuankömmlinge, ebenfalls einen Platz im Freien aufzusuchen - eine am Ende etwas zu optimistische Einschätzung des abendlichen Temperaturverlaufs, denn mit der Zeit wurde es draußen empfindlich kühl.
Dafür konnten wir mit dem gebotenen Service und den uns servierten Gerichten absolut zufrieden sein. Auf der Karte des Restaurants liegt der Schwerpunkt eindeutig auf deutschen Gerichten, z.B. auf Schnitzel in verschiedenen Variationen. Hier konnte man z.B. auch ein (sehr leckeres) "Rahmschnitzel" bestellen - ein Gericht, das von vielen Speisekarten seit Jahren verschwunden ist. Wir möchten dem Serviceteam des Restaurants an dieser Stelle danken, dass es so unbürokratisch im Freien eindeckte, nachdem sich die Mehrheit der Teilnehmer für die Einnahme des Abendessens auf der Aussichtsterrasse ausgesprochen hatte.
Bevor wir von dort wieder zum Hotel aufbrachen, gab es noch eine kurze Ansprache von Werner. Er hatte fünf CFF-Mützen dabei, welche an Andrea, Frank, Hilla, Georg und Christa verteilt wurden, die zum zweiten Mal als Mitglieder an einer Cabrioausfahrt der Cabrio-Freunde Faak teilgenommen hatten. Außerdem bedankte er sich bei Alf und Sonja für die Organisation des diesjährigen Treffens, speziell die abwechslungsreichen Routen für die Ausfahrten, die Auswahl der überzeugenden Locations für Mittag- und Abendessen und die gute Kooperation während der Planungsphase. Selbstverständlich erhielten beide auch ein "passendes" Geschenk. Sonja durfte sich über eine Trinkflasche freuen, auf der ihr Lieblings-Komikheld "Snoopy" abgebildet ist; Alf erhielt ein Set aus zwei Öldosen, wobei hier am Ende nicht ganz klar wurde, ob sich darin tatsächlich Öl in der für seine Corvette passenden Viskosität und Qualität befindet - siehe Bild.
Anschließend hatten Hans und Ulli das Wort und kündigten an, dass sie im Herbst 2025 ein Cabriotreffen in ihrer neuen Heimat, dem Bayerischen Wald, ausrichten werden. Die Resonanz auf diese Ankündigung war sehr positiv: Viele der anwesenden Teams wollen auch im nächsten Jahr wieder beim CFF-Herbsttreffen mit von der Partie sein. Dies beweist, dass wir mit den Cabriotreffen im Herbst eine ähnlich hohe Zustimmung erfahren wie bei den Pfingsttreffen am Faaker See. Die Verantwortlichen für das gerade zu Ende gegangene Treffen erhielten viele positive Rückmeldungen, sowohl zu den Ausfahrten wie auch zur Organisation. Sicherlich wird es auch 2025 wieder eine denkwürdige Veranstaltung werden, denn der Bayerische Wald hat landschaftlich so viele Reize, dass sich ein Besuch dort unbedingt lohnt. Und die Straßen sind noch verkehrsärmer als im Odenwald!
Hans wies auch nochmal darauf hin, dass alle Teilnehmer einen Link zu einer Cloud erhalten haben, auf die sie Bilder vom Treffen hochladen können und von der sie Fotos anderer Teilnehmer herunterladen können. Auf diese Weise kommen alle, die sich daran beteiligen, in den Genuss der schönsten Schnappschüsse. Eigentlich eine Win-win-Einrichtung, die aber bisher noch nicht so gut genutzt wird, wie es eigentlich sein könnte. Umso mehr Dank gebührt denjenigen, welche die Funktion wie vorgesehen genutzt haben und damit den Fundus von schönen Bildern für alle erweitert haben.
Den Samstagabend ließen wir wieder an der Bar im Tourhotel ausklingen. Hier war zum Wochenende mächtig viel Betrieb, aber erfreulicherweise hatte man uns eine Art Nebenzimmer zur Verfügung gestellt, in dem wir es uns gemütlich machen durften. Das sah ein bisschen nach Stuhlkreis aus, tat der guten Stimmung jedoch keinen Abbruch. Im Gegenteil: gerade bei dieser Sitzanordnung ergab sich ein besonders ausgeprägtes Zugehörigkeitsgefühl zur großen Gemeinschaft der Cabriofahrer, bei dem auch alle eingeschlossen waren, die bei diesem Treffen zum ersten Mal bei uns mitgefahren sind, das waren immerhin 7 von 22 Teams!
Auch am letzten Tag des Treffens stellte Werner zunächst das Tagesprogramm vor. Außerdem übermittelte er Grüße von unserem Ehrenpräsidenten Udo und seiner Frau Anne an die Teilnehmer. Udo konnte aus gesundheitlichen Gründen am diesjährigen Herbsttreffen nicht teilnehmen; alle freuten sich über die Grüße, bedankten sich und hoffen, dass es Udo bald wieder besser geht. Vor der Abfahrt war noch ein Gruppenbild mit den noch anwesenden Teilnehmern vorgesehen. Hans nahm dazu mit geschultem Blick einige in Frage kommende Örtlichkeiten ins Visier und entschied dann, dass bei geschickter Aufstellung der Cabriofahrer der Miniatur-Jet in der Eingangshalle des Lufthansa-Hotels einen passenden Hintergrund für das Gruppenfoto abgeben würde - eine kluge Wahl, wie das Ergebnis beweist.
Die Gruppeneinteilung der Cabrios bzw. die Startaufstellung bei der Abfahrt waren identisch mit dem Vortag, so dass Werner um 10:20 Uhr die ersten Teams zur "Ausfahrt vom Odenwald zum Neckar" mit der neuen "Startflagge" abwinken konnte. Sie soll zukünftig bei allen Treffen unseres Clubs zum Einsatz kommen, denn sie sorgt für eine willkommene "Dynamik", die nicht wenige auch filmisch festgehalten haben. Außerdem soll mit der Flagge eine Art Chronik der CFF-Herbsttreffen entstehen. Da Werner und Brigitte als Präsidium unseres Clubs (seit 2022) die Idee dazu hatten, beginnt die Chronik mit dem ersten Herbsttreffen während ihrer Amtszeit, das war das Treffen 2022 in Heilbronn. Für 2024 sind Alf und Sonja als Ausrichter und der Odenwald als Zielgebiet darauf verewigt, 2025 werden sich Hans und Ulli sowie der Bayerische Wald dazugesellen.
Die Ausfahrt nach Eberbach am Neckar verlief heute hauptsächlich durch den westlichen Teil des Odenwalds, in dem der rotbraune Buntsandstein das vorherrschende Gestein ist. Zuerst fuhren wir allerdings entlang der "Bergstraße", teilweise unterhalb von rebenbestandenen Hängen, nach Bensheim, von dort über ein winziges Sträßchen bergauf Richtung Schloss Auerbach und auf ebenso abenteuerlicher Strecke gleich wieder hinunter nach Bensheim. Dieser kurze, knackige Ritt war fahrerisch schon ein erster Höhepunkt des Tages.
Es kam aber noch besser: Die Strecke zwischen Gadernheim und Glattbach eröffnete zunächst weite Ausblicke über die Kuppen des Odenwaldes und mündete schließlich in ein typisches "Wernersträßle" mit allem, was dazugehört: schmale Landstraße, Gefälle, Kurven, landschaftliche Schönheit - auf dieser Etappe passte einfach alles. Auch die Dörfer im weiteren Verlauf der Sonntagsausfahrt hatten ihren Reiz mit ihren rotbraunen Häusern, die aus dem Baumaterial vor Ort, großen Buntsandsteinblöcken, erbaut sind.
Vorbei an Hirschhorn mit seiner Burg und der mittelalterlichen Stadtmauer erreichten wir entlang des Neckars mit etwas Verspätung Eberbach. Die Kleinstadt besitzt direkt am Neckar einen großen Parkplatz, wo wir die Gelegenheit hatten, unsere schönen Cabrios nebeneinander für ein Fotoshooting aufzustellen. Dabei "enterte" unser Webmaster Hans sogar einen der am Ufer anliegenden Neckardampfer, um von dort die beste Position für Fotos zu ergattern. Anschließend gingen wir zu Fuß in die auf der anderen Seite der Bundesstraße liegende Altstadt von Eberbach. Werner hatte auch hier einen kurzen Überblick zur Stadtgeschichte vorbereitet, in dem auch die Zugehörigkeit der Stadt zur historischen Kurpfalz bzw. zur heutigen Metropolregion Rhein-Neckar erwähnt wurde.
Je nach kulinarischer Vorliebe teilten sich die Cabriofahrer am "Alten Markt" in kleinere Gruppen auf, um sich individuell das ihren persönlichen Wünschen am besten entsprechende gastronomische Angebot auszusuchen. Aus normalerweise gut unterrichteten Quellen wurde jedoch bekannt, dass in den meisten Fällen die Suche in einer der ortsansässigen Eisdielen endete - sicherlich keine schlechte Wahl angesichts der immer noch spätsommerlichen Temperaturen. Ein kleiner Stadtrundgang ergab sich dabei fast immer nebenbei: Auch wenn in Eberbach (wie in vielen anderen Kleinstädten) hier und da erkennbar ist, dass es kleine Läden schwer haben, weil der Internethandel ständig zunimmt, so bleiben doch einige sehenswerte Fachwerkhäuser und Gebäude, die das Stadtbild aufwerten, positiv in Erinnerung.
Um 14:30 Uhr trafen wir uns noch ein letztes Mal auf dem Parkplatz am Neckarufer zur Verabschiedung. Ein ereignisreiches, rundum erfolgreiches Treffen lag hinter uns. In den vergangenen drei Tagen hatten wir viele anregende Gespräche geführt, bestehende Freundschaften gefestigt und neue begründet, kurzum: eine richtig gute Zeit miteinander verbracht. Seitens der Teilnehmer erhielten wir als Club viel Lob für das gelungene Treffen, wofür wir uns sehr herzlich bedanken. Der Dank gebührt in erster Linie Alf und Sonja, denn sie hatten durch die kluge Wahl der Ausfahrten, der Locations und der Höhepunkte dieses Treffens den Grundstein für die permanent gute Stimmung gelegt. Dass dazu auch noch das Wetter passte, das war dann wohl das Glück der Tüchtigen!
Ab Eberbach konnten alle, die Interesse daran hatten, sich entweder Alf und Sonja oder Werner und Brigitte für die Fahrt bis zur nächsten geeigneten Autobahnanschlussstelle für die Weiterfahrt bei Heidelberg (neckarabwärts) oder Heilbronn (neckaraufwärts) anschließen. Auf beiden Routen folgt man dem Fluss auf einer gut ausgebauten Bundesstraße. Der tief eingeschnittene Neckarlauf wird jeweils von steilen, bewaldeten Hängen und einigen sehenswerten Burgen bzw. Burgruinen gesäumt. In jedem Fall führte so auch die Heimfahrt ab Eberbach noch durch eine pittoreske Landschaft, ein letztes "Sahnehäubchen" dieses Treffens.
Auch bei diesem Cabriotreffen hat fast alles gepasst, was man sich für eine erfolgreiche Veranstaltung wünschen kann: Wieder waren Cabriofahrer aus verschiedenen Gegenden Deutschlands und mit Cabriomodellen der unterschiedlichsten Fabrikate unterwegs. Andrea und Karl waren sogar aus Österreich angereist, was wir als ganz besondere Ehre und Leistung wahrnehmen. Es zeigte sich wieder einmal, dass das Fahren mit geöffnetem Dach fast automatisch auch zu "Weitblick" führt, einem Weitblick, der nicht Trennendes sieht, sondern Gemeinsamkeiten. Während selbst in Markenclubs manchmal (aufreibende) Diskussionen zwischen Fahrern verschiedener Modelle entstehen, herrscht in unseren Reihen ein Geist der Toleranz, der alle offenen Fahrzeuge miteinschließt, vom kompakten, quirligen Ford Streetka bis zum schnellen und seltenen 911 Speedster, von der mehr als 30 Jahre alten Corvette mit H-Kennzeichen bis zum neuen 4er BMW. Es war ein erhebender Anblick, die Bandbreite der unterschiedlichsten Fahrzeuge auf dem Parkplatz in Eberbach wahrzunehmen, als sie dort nebeneinander aufgereiht waren.
Wir bedanken uns bei allen Teilnehmern am Cabriotreffen im Odenwald sehr herzlich dafür, dass sie diesen Geist nicht nur mitgetragen, sondern auch gelebt haben, dass sie immer genügend Gemeinschaftssinn aufgebracht haben, die Entscheidungen der Veranstalter mitzutragen, so dass das Treffen in Harmonie und in durchgängig guter Stimmung ablaufen konnte. Eure Disziplin war vorbildlich; wir konnten zu allen Ausfahrten pünktlich starten, ein Garant dafür, dass man auch am Zielort rechtzeitig ankommt, so dass alle Programmpunkte wie geplant durchgeführt werden konnten. Das war großes Kino - danke an alle Teilnehmer von innerhalb und außerhalb des CFF!
Dass wir mit unserem Konzept richtig liegen, zeigt uns der Zuspruch von Cabriofahrern der unterschiedlichsten Marken, welche sich, meist während oder nach dem Ende der von uns veranstalteten Cabriotreffen, uns angeschlossen haben. Auch beim Odenwaldtreffen haben wir neue Mitglieder gewonnen. Wir sind sicher, dass sie unser Clubleben bereichern werden. Wir begrüßen ganz herzlich als neue Mitglieder bei den Cabrio-Freunden Faak:
Jörg |
Claudia |
Ralf |
Sonja |
Jörg und Claudia fahren einen weißen BMW Z4 aus 2023, Ralf und Sonja einen weißen Mini One aus 2020. Wir bedanken uns sehr für ihr Vertrauen in unseren Club und freuen uns auf viele zukünftige gemeinsame Unternehmungen.
Letzte erstaunliche Notiz am Ende dieses Berichtes: Pünktlich zum kalendarischen Herbstanfang änderte sich am Montag nach dem Treffen das Wetter; Regen setzte ein und es wurde deutlich kühler. Was hatten wir doch für ein Glück mit dem Wetter!
2024_odenwald.htm - Letzte Aktualisierung: 08.10.2024_13 |